Herzlich willkommen zu unserer spannenden Zeitreise durch die Geschichte des Fussballclub Polizei Basel!

⚽️ 1921–1930: Die Keimzelle des Vereins — Sport als notwendiger Ausgleich

Die Wurzeln des FC Polizei Basel reichen zurück in eine Zeit gesellschaftlicher Umbrüche und neuer Herausforderungen für die Basler Polizei. In den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg hatte sich die schweizerische Polizeikorps, auch in Basel, aufgrund des Generalstreiks von 1918 und der großen Arbeitslosigkeit nach dem Krieg massiv vergrößert.

Die Notwendigkeit der körperlichen Ertüchtigung

Die unverheirateten Polizisten waren damals noch kaserniert und verbrachten ihre spärliche Freizeit meist in der Polizeikaserne an der Clarastrasse. Aufgrund des unregelmäßigen Dienstes war die Teilnahme an bestehenden Sportvereinen praktisch unmöglich. Die Folge: Die jungen, athletischen, durch den Krieg geformten Polizisten entwickelten sich durch Freizeitbeschäftigungen wie Billard oder Jassen allmählich zu unförmigen und unbeweglichen Ordnungshütern.

Polizeileutnant Sommer erkannte, dass ein gesunder und trainierter Körper körperlich und geistig mehr Leistung erbringt, und beschloss, neben der Polizeimusik und den Polizeischützen einen Polizeisportclub ins Leben zu rufen. Obwohl die Idee zunächst nur wenig Anklang fand, bildete eine Gruppe Fußballbegeisterter eine Mannschaft.

  • 1921–1928: Diese Mannschaft spielte als Promotionsmannschaft beim FC Basel, allerdings unter Wahrung ihres Namens.
  • 1928: Verschiedene Umstände führten zur Auflösung der Mannschaft, und der Fußballsport bei der Basler Polizei erlebte einen vorübergehenden Stillstand.

🌟 1930–1943: Die Gründungsjahre und erste Erfolge im Firmensport

Zwei Jahre nach der Abstinenz vom Fußballgeschehen reifte bei einer neuen Generation der Polizisten der Entschluss zur Neugründung. In einer Zeit, in der der Fußballsport in der Schweiz boomte – nicht zuletzt durch die breitere Verankerung, die er während des Ersten Weltkriegs in der Wehrmacht gefunden hatte – und ein erfolgreicher Start offenbar in der Luft lag, wurde gehandelt.

Die offizielle Gründung

  • 1. Oktober 1930: Sechs Polizeirekruten und fünf junge Polizisten trafen sich zu einer Sitzung im Billardsaal der Polizeikaserne und beschlossen, den Fussballclub Polizei Basel ins Leben zu rufen.
  • 8. November 1930: Die offizielle Gründungsversammlung fand im Billardsaal der Polizeikaserne an der Clarastrasse statt. Die 15 Gründungsmitglieder waren: Carl Bihler, Heinrich Chelius, Franz Dettwiler, Oskar Frieder, Arnold Gerspacher, Ernst Hänggi, Eugen Mutz, Fritz Gerster, Emil Huber, Ernst Schlosser, Karl Schweizer, Gottfried Simon, Pietro Urbani, Max Veraguth und Gustav Walter.
  • Erster Präsident: Arnold (Noldi) Gerspacher wurde gewählt.

Der Blitzstart

Der junge FC Polizei stand schnell auf einer stabilen Grundlage. Das erste Spiel der Mannschaft wurde im Frühjahr 1931 gegen die IV. Mannschaft des FC Basel auf deren Trainingsplatz "Im Heimatland" ausgetragen. Trotz eines einfachen Dress aus Turnleibchen und schwarzer Hose feierte das Team einen respektablen 14:2-Sieg, was dem Verein mächtigen Auftrieb gab.

  • 1931: Eintritt in den Firmensportverband.
  • Erste Saison im Firmensport: Direkter Aufstieg in die Serie A.
  • Zweite Saison: Die Mannschaft wurde auf Anhieb Basler Firmensportmeister.
  • 1936/37: Der Titel des Basler Firmensportmeisters konnte wiederholt werden. Die 2. Mannschaft feierte gleichzeitig den Sieg in der Serie B.
  • 1941: Übertritt in den Schweizerischen Fussball- und Athletikverband SFAV (heutiger SFV). Der Start erfolgte, wie üblich, in der 4. Liga.

Die Philosophie in diesen frühen Jahren war klar: Förderung der Kameradschaft und Geselligkeit sowie die Ausübung des Fußballsports. Zudem spielte der Sport eine wichtige Rolle für die körperliche Ertüchtigung und die Aufrechterhaltung der Disziplin in der Basler Polizei.

🌍 1947–1956: Internationale Begegnungen und Höhepunkte

Nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs, in denen das sportliche Leben in der Schweiz nur eingeschränkt möglich war, begann eine Phase des Austauschs und der sportlichen Völkerverständigung, die auch den FC Polizei Basel auf die internationale Bühne führte.

Im Zeichen der Freundschaft

Der FC Polizei Basel pflegte in dieser Zeit intensiv Freundschaftsbegegnungen mit ausländischen Mannschaften. Die Spiele waren nicht nur sportliche Highlights, sondern zogen auch ein beachtliches Publikum an:

 
Jahr Begegnung Ergebnis Ort Zuschauer
1947 FCP Basel vs. franz. Militärmannschaft 1:2 Lörrach/Deutschland 3000
1949 SV Mainz 05 vs. FCP Basel 6:1 Mainz/Deutschland 6000
1953 FCP Basel vs. FCP Köln 4:2 Basel, Rankhof unbekannt
1954 FCP Köln vs. FCP Basel 6:3 Köln/Deutschland >10000
1955 FCP Basel vs. FCP Köln 2:6 Basel, Rankhof unbekannt
1956 FCP Köln vs. FCP Basel 2:1 Köln, (Basel mit Hügi I verstärkt) unbekannt

Diese Duelle, insbesondere gegen den FC Polizei Köln, zeigten das hohe Niveau des Vereins und seine Fähigkeit, vor Tausenden von Zuschauern zu bestehen.

🤝 1967–1979: Der Hägeli-Cup – Symbol der Kameradschaft

Die Pflege der Kameradschaft und Geselligkeit blieb ein zentraler Pfeiler der Vereinsphilosophie. Nirgends manifestierte sich dies deutlicher als im sogenannten Hägeli-Cup.

Der Louis-Hägeli-Cup

Dank der Donatoren Hermine und Louis Hägeli-Briefer findet jedes Jahr ein traditionelles Freundschaftstreffen zwischen den befreundeten Fussballclubs Polizei Zürich und Polizei Basel statt, abwechselnd in Basel und Zürich. Dieser Anlass wurde zu einem der bedeutendsten im Vereinsleben des FC Polizei Basel.

Jahr Begegnung Ergebnis (1. Mannschaft) Ergebnis (2. Mannschaft)
1967 Basel vs. Zürich 0:4 -
1968 Zürich vs. Basel 1:2 2:6
1969 Basel vs. Zürich 2:5 1:2
1970 Zürich vs. Basel 0:3 -
1971 Basel vs. Zürich 1:2 0:2
1972 Zürich vs. Basel 2:4 2:1
1973 Basel vs. Zürich 1:2 7:2
1975 Basel vs. Zürich 0:2 3:4
1977 Basel vs. Zürich 2:6 2:1
1979 Basel vs. Zürich 1:1 (5:3) 0:2

In dieser Zeit fanden auch weitere Freundschaftsspiele statt, unter anderem gegen den PSV Freiburg (Deutschland) , und der FC Polizei Basel beteiligte sich an Hallenfussballturnieren in Holland.

🥇 1973–1980: Jubiläumsära und die Ära Brütsch

Die 1970er-Jahre standen im Zeichen einer neuen Vereinsführung. Eduard Brütsch, der 1960 als Aktivspieler zum Verein kam, bekleidete von 1973 bis 1980 das Amt des Präsidenten. Diese Zeit war geprägt von Herausforderungen, die Brütsch jedoch mit Geschick und Charme zu meistern wusste.

Präsidenten im Überblick

In den ersten 50 Jahren des Bestehens wurde der FC Polizei Basel von folgenden Präsidenten geführt:

Amtszeit Präsident
1930–1932     Arnold Gerspacher 
1932–1934     Hans Weber 
1934–1938     Ernst Schlosser 
1938–1943     Fritz Siegrist 
1943–1944     Albert Schwaninger 
1944–1951     Werner Buser 
1951–1952     Max Veraguth
1952–1954     Leo Franz
1954–1958     Ernst Sutter 
1958–1961     Jakob Roth
1961–1966 Ernst Lutz 
1966–1973 Harald Möschli 
1973–1980 Eduard Brütsch

Das Goldene Jubiläum

8. November 1980: Der FC Polizei Basel feiert sein 50-jähriges Bestehen. In seinem Vorwort zum Jubiläum betonte Präsident Brütsch, dass der Verein auch 50 Jahre nach der Gründung noch immer auf dem Idealismus und der Freude der Gründer basiere. Die Ziele bleiben die Förderung der Kameradschaft, des Fußballsports sowie die Aufrechterhaltung einer positiven Verbindung zwischen Bürgern und Polizei. Die zentralen Eigenschaften des Vereins sind Disziplin, Kameradschaft und Einsatzbereitschaft.

📅 1980–2002: Die Jüngere Vereinsgeschichte

Die Chronik des FC Polizei Basel weist auch in den folgenden Jahrzehnten eine kontinuierliche Führungsstruktur auf:

Amtszeit Präsident
1980–1983     Renè Rader 
1983–1987 Kuno Höfler 
1987–1990     Rolf Märki 
1990–1995     Silvio Fumagalli 
1995–1997     Roman Vogel 
1997–2002     Marc Farronato 
2002–     Alberto Fabbri

Der FC Polizei Basel hat in seiner langen Geschichte bewiesen, dass er ein beachtlicher und etablierter Verein im Schweizerischen Fussballverband der Region Nordwestschweiz ist. Mögen körperliche Tüchtigkeit, der Wille zu eigenen Leistungen und die Pflege der Kameradschaft auch weiterhin die Ziele seiner Tätigkeit sein!